Häufige Fragen

Ist auch bei älteren Pferden eine Hufoptimierung möglich?

Bei Pferden jeden Alters ist eine Hufkorrektur möglich und sinnvoll. Auch bei älteren Pferden wird das Hufhorn ständig nachproduziert und kann damit positiv beeinflusst werden. Auch im Ruhestand ist eine optimale Hufbetreuung eine wichtige Voraussetzung für das  Wohlbefinden der Pferde.

Was ist die optimale Hufsituation?

Die optimale Hufsituation für das Pferd ist erreicht, wenn der Huf gleichmäßig unter der Gliedmaße belastet wird. Gleichmäßig bedeutet, dass der komplette Huf in der Stützbeinphase die Last aufnimmt und nicht z.B. die innere oder äußere Hufhälfte mehr belastet wird. Eine Dysbalance führt dazu, dass sich das Pferd seine Hufe ungleichmäßig abläuft. In Folge dessen kommt es zu unphysiologischen Veränderungen, wie z.B.: untergeschobene Trachten, hebelnde Zehe, hebelnde Seitenwände, Einblutungen, Risse, Spalten, Rillen und ungleichem Kronsaumverlauf. Ist der Huf ausgerichtet und gleichmäßig belastet, dann ist die optimale Belastung für die Gliedmaße erreicht. Dies wirkt sich positiv auf Gelenke, Knochen und die gesamte Gesundheit des Pferdes aus.

In welchen Abständen sollte die Hufbearbeitung erfolgen?

Die langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass eine Bearbeitung im 4-Wochen-Rhythmus optimal ist. Mit diesen regelmäßigen Abständen gelingt es, die Hufe in den bestmöglichen Zustand zu bringen und sie gesund zu erhalten. Bei zunächst schwierigen Situationen können kürzere Bearbeitungsabstände nötig sein.

Das richtige Intervall ist Grundvoraussetzung für die Heilung und Gesunderhaltung und der Huforthopäde erkennt an der Hufsituation, welcher Bearbeitungsabstand im Einzelfall der Richtige ist.

Warum sind 4-wöchige Bearbeitungsintervalle optimal?

Der Huf wächst pro Monat ca. 0,8cm  bis 1cm und wird bei Pferden jeden Alters ständig als Verbrauchsmaterial produziert. Wenn sich der Huf gleichmäßig abnutzen würde und dies im selben Verhältnis zum nachwachsenden Horn stünde, wäre dies optimal. Aus unterschiedlichsten Gründen (z.B.: ungünstige Haltungsbedingungen) nutzen sich Pferde ihre Hufe aber nicht gleichmäßig ab. Unterbleibt dann ein steuerndes Korrigieren, würde sich die Hufsituation permanent weiter verschlechtern. Durch eine regelmäßige huforthopädische Bearbeitung kann der Huf schonend und ohne abrupte Veränderungen in eine gleichmäßige Belastungssituation gebracht werden. Dadurch werden das nachwachsende Horn in der Wachstumsrichtung und der natürliche Abrieb beeinflusst. Innerhalb der Bearbeitung darf nur so viel Hufhorn an Tragrand, Sohle und Strahl entfernt werden, dass die Nutzung des Pferdes gewährleistet bleibt. Deshalb kann nicht auf Vorrat gearbeitet werden und die Bearbeitung in 4- wöchigen Intervallen hat sich als optimal erwiesen. Durch das Nachwachsen und die natürlichen Abnutzung des Hufes verliert der positive Einfluss der Bearbeitung nach vier Wochen seine Wirkung und der Huf fängt an, sich wieder ungleichmäßig zu verformen. Kürzere Bearbeitungsintervalle können je nach Hufsituation erforderlich sein. Bei vielen Pferden ist die natürliche Abnutzung geringer, als das Hufhorn nachwächst. Auch dann ist eine Bearbeitung spätestens nach 4 Wochen dringend notwendig, um wieder für Abrieb zu sorgen und Hebelkräften, die besonders an zu hohen Hufen ihre Wirkung entfalten, entgegenzuwirken.

Raten Huforthopäden generell vom Hufschutz ab?

Grundsätzlich ist ein Abriebschutz nur dann erforderlich, wenn durch die Nutzung des Pferdes der Abrieb höher als das Hornwachstum ist. Erfahrungsgemäß ist dies bei der heutigen Nutzungen der Pferde in Freizeit und Sport nicht der Fall. Bei Hufen die längere Zeit von Huforthopäden betreut werden, ist es oft umgekehrt. Dann muss schon nach vier Wochen der Tragrand wieder gleichmäßig gekürzt werden, weil zu viel Horn nachgewachsen ist.

Sollte ein Abriebschutz erforderlich werden, gilt es abzuwägen, ob man das starre Hufeisen mit den für die Hufgesundheit bekannten Nachteilen wählt oder vielleicht mit einer temporären Variante, wie z.B. einem Hufschuh auskommt.

Die Huforthopäden vor Ort können über Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten beraten und einschätzen, ob ein Schutz nötig ist.

Führt die Huforthopädie auch bei Hufrehe zur Heilung?

Auch bei Pferden, die einen oder mehrere Hufreheschübe hatten, ist es möglich die Hufe wieder in einen gesunden Zustand zu bringen. Die wichtigste Voraussetzung für die Rehabilitation ist, die Ursachen für diese systemische Erkrankung zu finden und zu beseitigen. Hier sind Tierärzte, Therapeuten und die Besitzer wichtig, um weitere Hufreheschübe zu verhindern. Dann ist es möglich den Huf durch huforthopädische Bearbeitung und der damit verbundenen positiven Steuerung des Hornes wieder in einen physiologischen Zustand zu bringen. Der hufrehetypische Prozess, dass sich die Hornkapsel vom Hufbein löst und rotiert, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Aber das nachwachsende Horn kann durch die Bearbeitung wieder in korrekter Ausrichtung entlang des Hufbeins zu Boden wachsen. Der dafür notwendige Zeitraum hängt vom Maß der Schädigung ab.

Entscheidend für eine Rehabilitation sind die von der Hufsituation abhängigen Bearbeitungsintervalle. Seltene Ausnahmen wären wirklich starke, irreversible Schädigungen der Huf- oder Knochenstrukturen.

Ist eine Heilung bei Hufkrebs möglich?

Der sogenannte Hufkrebs ist keine Krebserkrankung mit Metastasenbildung. Die Lederhäute am Huf können z.B. aufgrund von Hufdeformierungen erkranken, sich entzünden und entartetes Horn in vielen z.B. blumenkohlartigen Ausbildungen produzieren. Hier gilt es, ursächlich zu behandeln, d.h. die Hufe wieder in eine physiologische Form zu bringen, um die auslösenden Faktoren zu beseitigen. Dabei müssen vor allem die befallenen Stellen kompetent und konsequent behandelt werden. Dies gehört grundsätzlich in den Fachbereich der Tierärzte, da erfahrungsgemäß Medikamente, Sedierungen und/oder Anästhesien erforderlich werden.

Einige unserer Kollegen haben sich sehr gute Kenntnisse angeeignet. Die Behandlung gehört in erfahrene Hände und die Behandlungsumgebung und die Intervalle müssen absolut stimmen. Eine Prognose kann nur abhängig vom Einzelfall gegeben werden.